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EHEC/HUS

EHEC ist die Abkürzung für enterohämorrhagische Escherichia coli. Escherichia coli ist ein Bakterium. Der Name Escherichia entstand nach dem Entdecker des Keimes, Herrn Escherich. Coli stammt von Colon, der medizinischen Bezeichnung eines Darmabschnittes. Enterohämorrhagisch bedeutet blutige Darmveränderung. Es gibt verschiedene Bakterienstämme innerhalb dieser EHEC-Keime. Der EHEC-Erreger ist im Darm von Wiederkäuern (Rinder, Schafe, Ziegen etc) anzutreffen, egal ob die Tiere in Intensivhaltung oder in Biobetrieben stehen. Der Erreger ist dort ein relativ normaler Darmbewohner und macht die Tiere nicht krank. Gefährlich wird es, wenn der Mensch den Keim aufnimmt und es im Körper des Menschen zu einer Toxinbildung, also der Produktion eines Giftes durch die Keime, kommt. Dies führt dann zu den Durchfällen und kann im schlimmsten Fall zu einer schweren Nierenschädigung führen. Es entwickelt sich dann das Krankheitsbild des HUS. Dies ist die Abkürzung für hämolytisch-urämisches Syndrom. Die Hämolyse ist eine Zerstörung der roten Blutkörperchen und Urämie bedeutet einen zu hohen Harnstoffgehalt im Blut, eine Folge eines Nierenversagens. Das Nierenversagen kann nur vorübergehend sein, es kann aber auch eine lebenslange Dialyse notwendig sein. In wenigen Fällen verläuft die Krankheit tödlich. Besonders empfänglich an EHEC zu erkranken sind Kleinkinder und ältere oder immungeschwächte Personen. Bei dem Geschehen im Frühjahr 2011 im Zusammenhang mit offensichtlich kontaminierten Getreidesprossen waren aber vor allem ansonsten gesunde Personen mittleren Alters betroffen, hier trat auch erstmals ein Bakterienstamm auf, der eine intensive Giftbildung hat.

Eine Infektion erfolgt nicht über Luft wie bei vielen Viren, sondern der Erreger  muss in den Mund aufgenommen werden. Daher ist die Ausbreitung normalerweise sehr begrenzt und man kann sich relativ gut schützen.

Es muss also der Weg vom Rinderdarm zum Menschen gefunden werden, oder vom Darm infizierter Menschen zu anderen Menschen. Hierbei sind verschiedene Wege möglich. Zum einen kann der Erreger über winzige, nicht unbedingt sichtbare Kotreste auf Lebensmittel gelangt sein. Dies kann bei dem Melken passiert sein oder bei der Rinderschlachtung. Da der Erreger sehr hitzeempfindlich ist, sind alle durchgegarten Lebensmittel oder auch pasteurisierte Milch etc. vollkommen unbedenklich. Anders sieht es mit Rohmilch oder rohem Rindfleisch (Rindermett etc) aus. Bei diesen Lebensmitteln besteht grundsätzlich ein Restrisiko einer Infektion. Eine andere Möglichkeit ist, dass Rinderkotreste auf pflanzliche Lebensmittel gelangt sind, sei es durch Düngung oder im Extremfall durch eine kontaminierte Bewässerung. Werden diese Lebensmittel auf mindestens 60-70 Grad erhitzt, besteht auch dort keine Gefahr mehr. Oberflächlich wachsendes Gemüse sollte gründlich gewaschen werden. Wenn überhaupt - sitzt der Erreger in der Regel auf der Oberfläche, aber nicht im Inneren des Obstes oder Gemüses. Daher hilft auch das Schälen solchen Gemüses. Allerdings finden derzeit auch Forschungsprojekte statt, ob der Erreger nicht doch ins Innere gelangen kann.

Selbstverständlich ist auch eine Küchenhygiene einzuhalten, dass heisst, Messer, Schneidbretter etc immer wieder wechseln, abspülen, abtrocken, Küchentücher wechseln und bei mindestens 60 Grad Celsius waschen und ganz simpel aber effektiv: sich immer wieder die Hände waschen.

Theoretisch ist auch eine direkte Aufnahme von Wiederkäuerkot möglich. Dies ist in der Praxis allerdings seltener, da sich im Normalfall die Menschen nach Berührung die Hände waschen und nicht direkt im Stall gegessen wird. Kinder sollten darauf hingewiesen werden.

Die Infektion von Mensch zu Mensch kann über Händewaschen, vor allem nach dem Toilettengang, vermindert werden.

  

 

 

 

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