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Aujeszkysche Krankheit

Die Aujeszkysche Krankheit (AK) wird auch Pseudowut genannt. Sie ist eine weltweit verbreitete Herpesvirusinfektion der Säugetiere, wobei das Schwein Hauptwirt und Virusreservoir ist. Bevor die Erkrankung in Deutschland weitestgehend getilgt wurde, hatte die Erkrankung auch Bedeutung im Rahmen von Erkrankungen von Hund und Katze, die mit nicht durcherhitztem Fleisch oder Schlachtabfällen von infizierten Schweinen gefüttert wurden. Die infizierten Kleintiere zeigten schwere zentralnervöse Erkrankungsbilder, oft war bei den schwerstkranken Tieren ein starker Juckreiz vorhanden. Auch Rinder, die zusammen mit infizierten Schweinen gehalten wurden, konnten erkranken. Bis auf Schweine überleben andere Säugetiere die Erkrankung nicht. Der Mensch und Pferde sind allerdings nicht empfänglich.

In infizierten Schweinehaltungen wurden die wirtschaftliche Verluste durch Todesfälle, Aborte und Erkrankungen des Atmungstraktes hervorgerufen. Die Krankheit ist anzeigepflichtig.

Die klinischen Symptome bei Schweinen sind alters- und stammabhängig. 2-20 Tage nach der Infektion können folgende Krankheitsformen auftreten:
a) Akute/perakute Gehirn- und Rückenmarksentzündung mit/ohne Erregungserscheinungen, Tod nach 1-2 Tagen möglich (v.a. beim Saugferkel).
b) Fieber, Erbrechen, ZNS-Symptome (Bewegungsstörungen, Krämpfe), Lungenentzündungen - Abklingen der klinischen Symptome meist nach 10-15 Tagen oder (seltener)Tod (v.a. bei Läuferschweinen).
c) Verlaufsform ohne klinische Symptome  (v.a. bei erwachsenen Schweinen).
d) Aborte, Fruchtresorption, eingetrocknete Feten (bei tragenden Sauen).
 
Gehirn- und Rückenmarksentzündung mit zentralnervösen Erscheinungen und Juckreiz an der Eintrittspforte des Virus, regelmäßig Tod nach 1-2 Tagen werden vorwiegend bei anderen Säugetieren festgestellt.

Die Virusausscheidung erfolgt meist über das Nasensekret, abortierte Feten, den Mutterkuchen und Scheidenausfluß. In geringem Maße wird der Erreger auch über Sauenmilch und Sperma abgesondert. Fleisch von akut infizierten Schweinen ist virushaltig. Eine Einschleppung des Virus in nicht infizierte Bestände, kann über die Einstallung infizierter Schweine, über infizierte Ratten, rohes Schweinefleisch, Personal, Wind und Gülleverregnung erfolgen.

Deutschland ist mittlerweile offiziell frei von Aujeszkyscher Krankheit. Um diese Freitheit zu belegen, werden stichprobenartig Bestände ausgewählt und beprobt. Der Zweckverband Veterinäramt JadeWeser erhält jährlich vom Land eine Anzahl zu beprobender Betriebe genannt. Der Zweckverband wählt dann die Betriebe aus, die Tiere untersuchen lassen müssen. In diesen Beständen sind die Tiere gemäß der Anlage 2 der nachstehenden Verordnung zu beproben. Dies Verfahren ersetzt die früher übliche jährliche Blutuntersuchungen aller Zuchtsauenhaltungen.

Da Wildschweine Virusträger sein können, sind von den Jägern im In- und Ausland Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Ein Merkblatt befindet sich im nachstehenden Link.

  

 

 

 

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